WIRD IN JUNGEN JAHREN BEI LEGASTHENIE ODER DYSKALKULIE NICHT ENTSPRECHEND GEHANDELT, KANN IM ERWACHSENENALTER OFTMALS EIN „FUNKTIONALER ANALPHABETISMUS“ BEOBACHTET WERDEN. SCHAUEN SIE SICH DIE SEITEN ZU LEGASTHENIE, DYSKALKULIE ETC GERNE AN UND MELDEN SIE SICH BEI MIR, WENN SIE HILFE FÜR SICH ODER IHR KIND BENÖTIGEN.
Alphabetisierung
Schätzungen des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e.V. zufolge gibt es allein in Deutschland ca. 4 Millionen erwachsene funktionale Analphabeten.
Man spricht von “funktionalem Analphabetismus”, wenn die Betroffenen trotz Schulbesuch über so geringe Schriftsprachkompetenzen verfügen, dass sie diese nicht funktional für sich im Alltags- oder Berufsleben einsetzen können. Im Unterschied hierzu spricht man von “primärem” oder “totalem Analphabetismus”, wenn eine Person nie Lesen und Schreiben gelernt hat. Dies ist vor allem in den so genannten Entwicklungsländern der Fall.
Zudem unterliegt Alphabetisierung (und damit funktionaler Analphabetismus) einem zeitlichem Wandel. Genügte es vor 150 Jahren noch, seinen Namen schreiben zu können, sind heute die Ansprüche aufgrund des gesellschaftlichen Wandels (Verschwinden einfacher, ausführender Tätigkeiten und damit wachsender Anforderungen der Arbeitswelt) gestiegen. Zudem gehört heute eine einfache Form von Medienkompetenz (Media Literacy) zur Grundbildung.
Seitdem hat sich der Begriff Analphabetismus gewandelt. Als alphabetisiert gilt heute, wer sich an sämtlichen Aktivitäten seiner Umwelt, bei denen Lesen, Schreiben und Rechnen erforderlich sind, und ebenso an der weiteren Nutzung dieser Kulturtechniken für seine eigene Entwicklung und die seiner Gemeinschaft beteiligen kann (UNESCO: Statement of the International Commitee of Experts on Literacy, 1962).
Dazu gehören beispielsweise die Rezeption von Texten, die von allgemeinem Interesse sind, der Umgang mit Bedienungsanleitungen und schriftlichen Arbeitsanweisungen, das Ausfüllen von Formularen, das Bedienen von Automaten und dergleichen mehr.
Diagnostik, Förderung und Therapie für Erwachsene mit Teilleistungsstörungen
Es wird speziell bei Erwachsenen beobachtet, dass sich ihr Leiden in unterschiedlichen Formen bemerkbar macht:
- manche sind wegen ihrer Legasthenie arbeitslos
- andere sind geschieden, weil ein Ehepartner die Zerstreutheit oder Hyperaktivität des anderen nicht mehr ertragen konnte. Viele andere familiäre Konflikte und Krisen können die Folge sein
oftmals ergeben sich Probleme aufgrund einer versteckten Legasthenie beim Ausfüllen von Formularen, bürokratischer- aber wichtiger Korrespondenz, Verträge werden ohne sie lesen zu können unterschrieben, etc. Dies alles löst Stress aus, und führt zu einer Vermeidungshaltung, Nichteinhaltung von Terminen usw. und endet häufig in einem unüberschaubaren Schuldenberg
- Keine Orientierung in Raum und Zeit führt zu Unpünktlichkeit oder Betroffene verpassen trotz Wichtigkeit ihre Termine ganz
- Große Unordnung im Leben, im Wohnbereich usw. belastet nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch deren Kinder, Partner und Freunde.
Durch eine geeignete Förderung bei Teilleistungsstörungen im Anfangsstadium, ergänzend zu anderen Unterstützungsmaßnahmen, kann verhindert werden, dass sich langfristige Störungen in der Lebensbewältigung des Betroffenen einschleifen oder mit anderen Problemen zu einer Katastrophe ausweiten/ aufaddieren/ hochschaukeln!